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Die Ökumene blühte am „dicke Baam" auf Dort stand einst die älteste Kirche der Region – Rund 200 Christen kamen zum gemeinsamen Gottesdienst
Über 200
katholische und evangelische Christen pilgerten zum "dicke Baam", wo
vor vielen hundert Jahren die wohl älteste Kirche der Region stand, die
Heilig-Kreuz-Kirche. Beendete im letzten Jahr ein Gewitterregen vorzeitig den
vierten ökumenischen Gottesdienst beim „Dicke Baam" auf der
Gemarkungsgrenze zwischen Mengerskirchen und Arborn, so wartete der Regen
diesmal bis zum Schlusssegen, den Bezirksdekan Dieter Lippen, Oberkirchenrätin
Christina Noschka, Pfarrer Ernst Leuninger und Pastor Thomas Gessner den
Christen spendeten.
Ein altes Kreuz und durch eine kürzlich durchgeführte geoelektrische Prospektion unter dem Erdreich festgestellte Fundamente, die mit dicken Steinen markiert wurden, sind letzte Zeugnisse des alten Gotteshauses. Eingeladen und organisiert hatten der Heimatverein Arborn, der Natur- und Wanderverein Mengerskirchen, der Mengerskirchener Turmmuseumsverein und die Kirchengemeinden Mengerskirchen und Nenderoth den Gottesdienst am Knoten. Begrüßt wurden die Gläubigen von Roland Krumm, dem Vorsitzenden des Arbeitskreises „Heilig-Kreuz-Kirche". Aufgewertet wurde der ökumenische Gottesdienst in diesem Jahr durch die Anwesenheit der Oberkirchenrätin Christina Noschka aus Wiesbaden und Bezirksdekan Dieter Lippert.
Ein Grußwort sprach auch der Mengerskirchener Bürgermeister Thomas Scholz, der allen dankte, die den gemeinsamen Gottesdienst der katholischen und evangelischen Christen vorbereiteten. Auch die Errichtung einer Schautafel fand in den Worten des Bürgermeisters großes Lob. In ihrer Predigt ging die evangelische Oberkirchenrätin Christina Noschka auf den Sinn von Kirchengebäuden ein, die durch ihr Vorhandensein von der Anwesenheit Gottes in der Welt zeugen. Die Kirchen seien Symbole menschenwürdigen Lebens, ein On der Sehnsucht nach Heil- und Ganzsein, ein Ort der Versöhnung. Kirchen seien auch Orte, wo man hingeht, wenn man nicht mehr weiß, an wen man sich wenden und wie es weitergehen soll. Hier kann man aus der Geschäftigkeit des Alltags heraustreten und die Anliegen vor Gott bringen, so Kirchenrätin Christina Noschka. Eingehend auf die Geschichte aus dem Matthäusevangelium, in der der Hauptmann von Kapernaum Jesus um die Heilung seines Sohnes bittet,erlebt man den Widerspruch Gottes gegen eine Welt, in der Leid, Krankheit, Not und Unmenschlichkeit herrschen. Wo Jesus auftrete, blitze eine andere Wirklichkeit auf, nämlich eine, in der Menschen getröstet und geheilt werden, so Noschka.Bezirksdekan Dieter Lippert zeigte sich erfreut, dass an einem altehrwürdigen Ort, wie das Gebiet um die Heilig-Kreuz-Kirche, die beiden Konfessionen gemeinsam das Vater unser und das Glaubensbekenntnis beten konnten. Pfarrer Ernst Leuninger und Pfarrer Thomas Gessner trugen Bibeltexte vor und sprachen zusammen mit zwei Ehepaaren aus Mischehen Fürbitten, wobei um die Versöhnung zwischen den Konfessionen gebetet wurde und dass es den katholischen und evangelischen Familienmitgliedern leicht gemacht werde, miteinander zu leben.Musikalisch begleitet wurde die ökumenische Feier vom „Projektchor", bestehend aus den Mitgliedern des Mengerskirchener Kirchenchores, des Frauenchores Arborn und des Arborner Singkreises sowie von den Zimberg-Musikanten aus Mengerskirchen.
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