Ergreifender ökumenischer Gottesdienst im Lutherjahr am "Dicke Baam"
- „Blokepp und Kreuzkepp“ sangen und beteten gemeinsam –


 


Der 13. Ökumenische Gottesdienst am „Dicke Baam“ am Knoten stand diesmal ganz im Zeichen des Lutherjahres. Evangelische und katholische Christen aus der gesamten Umgebung sangen gemeinsam „Eine feste Burg ist unser Gott“ und beteten um die gemeinsame Zukunft der beiden Konfessionen. Roland Krumm vom Arborner Heimatverein begrüßte die Teilnehmer am Gottesdienst, darunter die evangelischen Pfarrer Rainer Lepper (Nenderoth), Achim Schaad (Niedershausen) und Joachim Schäl (Merenberg) und die katholischen Priester Walter Henkes (Mengerskirchen), Dieter Braun (Winkels), Hans Meyer (Weilburg) sowie Gemeindereferent Hilmar Dutine und Pastoralreferent Paul Schermuly sowie die Bürgermeister Thomas Scholz (Mengerskirchen) und Martin Kröckel (Greifenstein). Auch hieß er die Vertreter des Mengerskirchener Natur- und Wandervereins, des Mengerskirchener Turmmuseumsvereins und des Arborner Heimatvereins willkommen, die maßgeblich an der Durchführung des ökumenischen Gottesdienstes an der alten Stätte der „Heilig-Kreuz-Kirche“ beteiligt waren. Musikalisch begleitet wurde der Gottesdienst vom Beilsteiner Posaunenchor und dem eigens für den Gottesdienst gegründeten Projektchor unter der Leitung von Isabella Rompel-Einig.
Wie ein roter Faden zog sich der Wunsch der Gläubigen auf Gemeinsamkeit und Überwindung der konfessionellen Trennung durch die Stationen des Gottesdienstes. In der Festpredigt, die Pfarrer Hans Meyer und Pfarrer Achim Schaad im Wechselspiel hielten, stand das Wirken von Martin Luther im Mittelpunkt. „Crux probat omnia – das Kreuz prüft alles“ war ein Kernsatz in Luthers Glaubensdarlegungen. Für ihn stand das Kreuz immer im Zentrum seines Glaubens, seiner Theologie. Dies komme auch in besonderer Weise in Luthers persönlichem Wappen zum Ausdruck, der bekannten Lutherrose, so Pfarrer Schaad. Sie wurde im Auftrag des Prinzen und späteren Kurfürsten von Sachsen, Johann Friedrich des Großmütigen, für Luther erstellt. Sie sei ein „Merkzeichen“ der Theologie Luthers, die in Form und Gestaltung Symbol dafür sei, dass der Glaube an den Gekreuzigten selig mache. Das Kreuz sei die Verbindung zwischen Gott und den Menschen, es sei auch die Brücke zwischen den christlichen Konfessionen und der Weg echter Ökumene. Nicht das Trennende sei es, was die Christen beschäftigen solle, sondern das Verbindende, das Kreuz und die Erlösungstat Gottes in Jesus Christus.
Pfarrer Hans Meyer zeichnete die Geschichte und Namensgebung der Heilig-Kreuz-Kirche auf, die vor vielen hundert Jahren an der Stelle beim „Dicke Baam“ zwischen Arborn und Mengerskirchen stand und wahrscheinlich im 30jährigen Krieg zerstört wurde. Sie war wohl die erste christliche Kirche im hiesigen Raum.
Auch in den Fürbitten, vorgetragen von Gläubigen aus Mengerskirchen und Arborn, wurde darum gebetet, dass der Gott des Friedens trennende Schranken, die eine Versöhnung verhindern, bewegen und manches Zerbrochene wieder zusammenfügen werde.
In seinem Grußwort dankte Bürgermeister Thomas Scholz, der auch die Grüße des Greifensteiner Bürgermeisters Martin Kröckel überbrachte, den Vereinen, die nun schon den 13. Freilichtgottesdienst an der Stätte, wo vor vielen hundert Jahren die wohl älteste Kirche der Region, die Heilig-Kreuz-Kirche stand, arrangiert haben. Es habe fast 500 Jahre gedauert, bis sich die beiden Konfessionen nähergekommen seien und an der geschichtsträchtigen Stätte beim „Dicke Baam“ gemeinsam Gottesdienst feiern konnten. Es sei nicht immer selbstverständlich gewesen, dass sich Christen aus den beiden Nachbargemeinden Mengerskirchen und Arborn zu einem Gottesdienst getroffen hätten, jetzt seien die Gegensätze abgebaut worden, das immer besser werdende Verhältnis beider Kirchen gelte es auszubauen. Der ökumenische Gottesdienst im Lutherjahr könne weiter dazu beitragen.
Der Gottesdienst, der von drei evangelischen und drei katholischen Pfarrern zelebriert wurde, endete mit einem langen unterhaltsamen Nachmittag bei Kaffee und Kuchen auf den Bänken unter dem „Dicke Baam“, einer Jahrhunderte alten Linde.

 


Bericht und Fotos: A. Strieder


 

Eine Leihgabe des Arborner Heimatmuseums war die Nürnberger Bibel von 1755,

ausgestellt in einer Glasvitrine vor dem Gelände der Kreuzkirche. Ein echter Blickfang!

 

 


 

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