Christen beider Konfessionen aus Mengerskirchen und Arborn

beteten und sangen gemeinsam unter dem „Dicke Baam“

 


Schon seit 2004, also seit 20 Jahren, findet am Knoten an einer alten christlichen Stätte ein ökumenischer Gottesdienst statt, den hier beim „Dicke Baam“ katholische und evangelische Christen gemeinsam feiern. Dort stand nämlich vor über 500 Jahren die wohl älteste Kirche der Region, die „Heilig-Kreuz-Kirche“. Ein altes Kreuz und einige Steine aus dem Fundament der Kirche sind die letzten Zeugen des alten Gotteshauses zwischen Mengerskirchen und Arborn.

Ins Leben gerufen wurde der nun schon traditionelle Gottesdienst vom Arborner Heimatverein, dem Natur- und Wanderverein Mengerskirchen, dem Mengerskirchener Turmmuseumsverein sowie von der evangelischen Kirchengemeinde Arborn und der katholischen Kirchengemeinde Mengerskirchen.

Begrüßt wurden die vielen Teilnehmer des Gottesdienstes vom Mengerskirchener Bürgermeister Daniel Melchert, der insbesondere den Initiatoren des Treffens und den zahlreichen Helfern für das Zustandekommen des Gottesdienstes dankte. Zelebriert wurde der Gottesdienst von Pfarrer Reiner Lepper (Arborn) und Pater Goli (Weilburg), musikalisch begleitet vom Beilsteiner Posaunenchor.

In seiner Predigt ging Pfarrer Reiner Lepper auf die Bedeutung des Kreuzes ein. So sei ihm aufgefallen, dass sich viele Spieler bei der Fußballeuropameisterschaft vor Spielbeginn bekreuzigten oder wenn sie ein Tor geschossen hatten. In solchen Momenten steht das Kreuz für die Spieler wohl für den Sieg oder zumindest für die Hoffnung darauf. Auch sehe man bei den Fahrten in den Urlaub am Wegesrand oft Kreuze, die zum Innehalten einladen oder als Stationen zum Beten gelten sollen. So auch die Gipfelkreuze auf den Bergen. Auch bei uns gibt es diese Kreuze am Wegesrand, oft dort, wo ein Mensch bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen ist.  Pfr. Lepper fragte sich, ob das Kreuz aber noch seine ursprüngliche Bedeutung hat. Heute höre man die Meinung, dass das Kreuz ein Zeichen von Brutalität sei, welches man vor allem von den Kindern fernhalten müsse. Dabei verstehen die Kinder sehr gut das Leiden und den Tod Jesu einzuordnen. Unser Glaube stehe und falle mit dem Geschehen am Kreuz. Gar nicht konnte Pfarrer Lepper verstehen, dass Eltern das Aufhängen eines Kreuzes in den Klassenräumen verhindern wollten, es sei ein Folterinstrument, das die Kinder ständig vor Augen hätten und abgenommen werden müsse. Für Christen ist es aber ein Zeichen, dass Gott sich uns Menschen zuwendet. Das Kreuz ist ein Zeichen des Sieges, wir erleben es nicht als Folterinstrument, sondern als Hoffnungs- und Kraftquelle, so Pfr. Lepper.

Fürbitten trugen im Gottesdienst Gläubige aus Arborn und Mengerskirchen vor. Nach dem Schlusssegen wurde unter dem mehrere hundert Jahre alten „Dicke Baam“ noch lange bei Kaffee und Kuchen der Gemütlichkeit und Unterhaltung gefrönt.


Bericht und Fotos: A. Strieder

 

 

 

 


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